Zeittafel des 625-jährigen Dorfes Gollwitz an der Havel (zus.-gest. von Walter Heine)

1375 Ersterwähnung des Ortes im Landbuch Kaiser Karl IV. Gollwitz war Ritterschaftsdorf und gehörte
der auf der Burgwart Golzow sitzenden Familie von Rochow.
1413 plünderte Erzbischof Günther von Magdeburg den Ort aus und zündete ihn an.
1555 begann mit dem damaligen Erbherrn Joachim von Rochow die Gollwitzsche Linie derer von Rochow.
1625 wurde der Ort von den Wirren des 30-jährigcn Krieges heimgesucht. Nach Beendigung des Krieges
waren von den einst 18 Familien nur noch 6 ansässig.
1647 tauschte Erdmann von Rochow das schöne Gut Gollwitz gegen Jeserig ein. das seinem Stiefvater gehörte.
1664 verkaufte Albrecht von Schlaberndorff das Rittergut an die in Plaue ansässige höchst angesehene und
begüterte Familie von Goerne.
1750 erfuhr die aus der vorreformatorischen Zeit stammende Feldstcinkirchc durch die Errichtung des mit
einer welschen Haube versehenen Kirchturms ihre letzte gründliche Wandlung.
1775 lebten im Ort nach dem damals neu eingerichteten Kirchenbuch 232 Einwohner.
1808 wurde der Ort durch ein verheerendes Feuer fast völlig in Schutt und Asche gelegt.
1817 kaufte Oberamtmann Bennecke das Rittergut auf
1850 wurde der Kammerassessor und spätere Oberforstmeister Friedrich Karl von dem Hagen Bevollmächtigter Gutsherr von Gollwitz.
1871 begann für die in der Gollwitzer Umgegend entstandenen Ziegeleien und Schifferfamilien eine Blütezeit.
1914 .ab Anfang Juli .erstrahlte der Ort allabendlich in elektrischer Beleuchtung.
1918 ging das Rittergut wieder in die Hände der von Rochow s über.
1923 wurde die Freiwillige Feuerwehr (FFW) Gollwitz gegründet.
1928 kam es zur Vereinigung des Gemeinde- und Gutsbezirkes; Gollwitz hatte danach 470 Einwohner
1929 wurde am 17. Februar der Herrensitz durch eine Feuersbrunst fast völlig zerstört.
1933 richtete eine Gruppe junger Männer in Drillichzeug ein Arbeitsdienstlager für 60 Dienstpflichtige in
der Schnitterkaserne ein.
1936 veröffentlichte Chr. Puhlmann seine Erinnerungen und Erzählungen aus der Vergangenheit von
Gollwitz“.
1938 kam es im Ort zur Trennung des Schul- und Kirchenamtes.
1940 hat Karl Sydow seine „Beiträge zur Geschichte des Haveldorfes Gollwitz „herausgegeben.
1945 .am 24. April, besetzte die Rote Armee aus Richtung Groß Kreutz kommend das Dorf. am 30. September erfolgte die Aufteilung der enteigneten Flächen des Rittergutes (942.45 ha) an 98 Siedler.
1946 zog die Grundschule in das von der Roten Armee geräumte Schloss ein. später noch der Kindergarten.
1950 kam es in Gollwitz zu einer Umbenennung der Straßen mit Neunummerierung der Häuser.
1953 kam es zur Schaffung erster sozialistischer Produktionsverhältnisse in der Landwirtschaft; der ÖLB
Gollwitz (örtlicher landwirtschaftlicher Betrieb) wurde gegründet.
1955 .am 1. April, konnte aus 8 Betrieben die LPG (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft) Typ III
mit einer anfänglichen Betriebsfläche von 112 Hektar gebildet werden.
1960 wurde Gollwitz mit der Gründung der LPG vom Typ I vollgenossenschaftliches Dorf.
1972 erreichte in den frühen Morgenstunden des 13.November ein orkanartiger Sturm mit Windböen von
4(1 m/s unseren Ort und verursachte schwere Schäden.
1975 stellte die FFW einen Mannschaftswagen mit Hängerkupplung in Dienst und war damit erstmalig
unabhängig von Gcspanndiensten durch Dritte.
1985 lebten in der Gemeinde 425 Einwohner in 127 Wohngebäuden.
1992 flog in Gollwitz ein seit der Wende illegal betriebener Mülltourismus auf
1995 konnte die zentrale Trinkwasserversorgungsanlage in Betrieb genommen werden.
1997 siedelte sich der Don-Bosco-Orden in Gollwitz an; ebenfalls 1997 begann die Versorgung der Gemeinde
mit Erdgas.
1998 musste über das Vermögen der Gollwitzer Landprodukte e. G. das Gesamtvollstreckungsverfahren eröffnet
werden, wobei es eine erneute Entflechtung und Umwandlung der landwirtschaftlichen Betriebe gab.
2000 feierte die Gemeinde den 625. Jahrestag ihrer Gründung; anlässlich dieses Jubiläums erschien für den
Ort die „Chronologie der Ereignisse von der Ersterwähnung bis zur Gegenwart“ in Wort und Bild zusammengestellt
von W. H e i n e. In Gollwitz lebten 460 Einwohner.